Samstag Morgen 7.30 Uhr, Aussentemperatur schon angenehme 14 C & Sonnenschein
Gemeldet sind für heute bis zu 28 C im Rhein – Main – Gebiet.
Und ich sitze im Büro und mache Marktanalyse….
Um es vorweg zu nehmen: Arbeiten am Samstag stellt in den letzten Jahren die absolute Ausnahmen bei der Firma Baumann dar.
Grundsätzlich arbeiten am Wochenende weder unsere Kollegen & Kolleginnen von der Baustelle noch unser Büropersonal.
Lediglich das Wässern öffentlicher Grünanlagen erledigen wir Samstag bzw. auch mal am Freitagabend.
Hierfür haben wir einen Jahresplan, so dass jeder Mitarbeiter statistisch gesehen 1,5 mal im Jahr eingeteilt ist.
Für uns sind die Zeiten, in denen Samstag im Landschaftsbau ein Regelarbeitstag und tägliche Überstunden einfach normal waren, schon lange vorbei.
Da auch wir gerade im Frühjahr mehr als genug Arbeiten haben, unsere Mitarbeitenden jedoch an den sogenannten Brückentagen frei haben wollen und sollen, arbeiten wir die entsprechende Anzahl Tage vor.
Allerdings werden bei uns samstags üblicherweise nicht die obligatorischen 8 Stunden, sondern nur 6 Stunden vorgearbeitet.
Fällt der Feiertag auf einen Mittwoch machen wir entweder an den Tagen vorher oder hinterher den Laden zu, so dass jeder sich auf ein XXXL – Wochenende freuen kann.
Um das zu ermöglichen, wird dann eine der doch gelegentlich anfallenden Überstunden zur Ergänzung genutzt.
Heute ist so ein Vorarbeits–Samstag und es versteht sich von selbst, dass an diesen Samstagen auch immer ein Bauleiter im Büro als Backoffice anwesend ist.
Und heute ist mal der Chef persönlich dran.
Eifrige Follower erinnern sich, dass wir nach dem schweren Brand unseres Verwaltungsgebäudes im Dezember letzten Jahres aktuell beim Autohaus Nobiling unter dem Dach ein Interims–Büro gefunden haben.
Es ist nicht nur schön warm dort sondern wir haben auch einen super Ausblick auf das Darmstädter Kreuz und die A5 in alle Richtungen komplett im Blick.
Kein Baumschul-LKW auf dem Weg nach Süden und auch kein Riviera Pool Fertigbecken–Transport entgehen uns.
Im Zuge meiner „Marktanalyse“ konnte ich bis jetzt 8 Landschaftsbauunternehmen vorbeifahren sehen, die auf dem Weg zu ihren Baustellen waren.
Und so wie es aussah, keine Kolonnen, die noch schnell vor der Hitzewelle ihre Pflanzarbeiten abschliessen wollen. Das könnte man dann unter Umständen ja noch verstehen.
Arbeiten am Samstag scheint hier üblich zu sein. Auf den Ladeflächen und Anhängern waren Rüttelplatten, Großflächenmäher, Pflasterpaletten und andere Baustoffe zu sehen. Also alles reguläres Baustellen – bzw. Pflegezubehör.
Schon verwunderlich, dass es in Zeiten des allseits beklagten Fachkräftemangels anscheind noch immer Firmen und Mitarbeiter gibt, bei denen Work–Life–Ballance kein Thema ist.
Auch, wenn wir unseren Beruf lieben und mit Leidenschaft bei der Sache sind, haben wir alle doch auch andere Hobbies, Familie oder Verpflichtungen, denen wir Zeit widmen möchten oder müssen. Dafür gilt es Lösungen zu finden.
Für uns steht fest, dass diese Kollegen leider beim Werben um das gute Fachpersonal und der damit verbunden guten Qualität der gelieferten Arbeit mittelfristig zu den Verlierern gehören werden.
Also – alles richtig gemacht und wieder fühle ich mich heute ALLES-AUßER GEWÖHNLICH!