Am letzten Freitag gab es einen Artikel im Darmstädter Echo, der sich mit dem Thema Gartenpool und Wasserknappheit beschäftigte. Gerne greifen wir dieses Thema auf uns stellen uns der Frage, ob Naturpools in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch vertretbar sind.
Wir haben uns bereits vor über 20 Jahren intensiv mit diesen Themen auseinandergesetzt und uns bewusst für den Bau von Naturpoolanlagen und gegen konventionelle Pools entschieden.
Lediglich im Bereich der Kleinst-Pools, den sogenannten Loungebecken, arbeiten wir noch mit konventioneller Pooltechnik, da dies unter hygienischen Aspekten nicht anders möglich ist. Sicherlich ist auch dies überdenkenswert, da sich die Frage stellt, ob Loungebecken wirklich noch in eine Zeit passen, in der wir uns Gedanken machen müssen, wie wir wertvolle Ressourcen schonen können.
Chlorpool / swimming pool /Bild von pixabay gregorybutler-331410
Herkömmliche Poolanlagen verwenden in der Regel zur Wasseraufbereitung chemische Substanzen.
Das Poolwasser wird dabei mit Hilfe von Chlor, Sauerstoff oder Salz desinfiziert.
Die Salzelektrolyse lässt den Laien vermuten, dass es sich um ein dem Meerwasser analoges Produkt handelt – leider ist dies ein fataler Irrtum. Letztlich entsteht durch den chemischen Prozess der Elektrolyse ebenfalls Chlor, das im Wasser gebunden wird. Somit handelt es sich auch hier um einen niedrig dosierten Chlorpool.
Auch die Reinigung mit Aktivsauerstoff, die eine chlorfreie Reinigung verspricht, ist zumindest beim Eintrag ins Wasser gesundheitsgefährdend und sollte in den Abendstunden nach dem Badebetrieb erfolgen.
Am Ende der Saison wird das Poolwasser eines klassischen Pools i. d. R. komplett abgelassen und in den Schmutzwasserkanal entsorgt. Angeblich problemlos – fragen Sie doch bitte mal in Ihrem Klärwerk nach, wie man das Problem dort bewertet…
Der nachhaltigste Aspekt eines Naturpools ist sicherlich, dass das biologisch gereinigte Wasser über Jahrzehnte im Naturpool verbleiben kann. Eine jährliche Leerung des Beckens und damit die Vernichtung von, je nach Beckengröße, bis zu 90m³ hochwertigsten Trinkwassers, erfolgt nicht.
Interessant zu wissen: Die Vereinten Nationen fordern, Menschen in Entwicklungsländern mind. 50L sauberes Wasser pro Tag zur Verfügung zu stellen (z.B. in Äthiopien stehen einem Menschen aktuell nur 5 -10 Liter sauberes Wasser zur Verfügung) – mit dem jährlich vernichteten Poolwasser eines herkömmlichen Pools könnte also 1 Mensch 1500 Tage, also ca. 5 Jahre auskommen.
Die Reinigung des Wassers eines Naturpools erfolgt natürlich.
Die Wasseroberfläche wird mit einem Skimmer von Blättern, Pollen und Staub befreit. Das Filtersystem unterstützt die Selbstreinigungskraft des Wassers durch Microorganismen.
Es wird keine Chemie benötigt, um glasklares, weiches und hygienisches Wasser zu erhalten, das auch Menschen mit Allergien oder Neurodermitis ungetrübten Badespaß ermöglicht.
Das Filtermaterial besteht im Wesentlichen aus Zeolith, einem natürlichen Mineral, dem antibakterielle, antivirale und Pilz-hemmende Eigenschaften zugeschrieben werden. Zeolith ist geeignet u.a. Schwermetalle, Giftstoffe, Nitrate und Ammoniak zu binden. Dieses Filtermaterial verbraucht sich nicht und muss nicht ausgewechselt werden. Einmal verbaut ist die Haltbarkeit fast unendlich. Nachhaltiger geht es sicherlich nicht.
Durch den Einbau von sog. Einstückbecken aus GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) vermeiden wir den Einbau von PVC-Folien und den häufig nach einigen Jahren notwendigen Austausch dieser Folien.
Durch das Vermeiden des Wasserabpumpens zur Folienreparatur und die langjährige Haltbarkeit der Fertigbecken können diese ebenfalls als eher nachhaltig bezeichnet werden.
Einstückbecken können mit Hilfe automatischer Rollladenabdeckungen vor Schmutzeintrag und insbesondere Abkühlung und Wasserverdunstung geschützt werden.
Dies reduziert den Energiebedarf und ermöglicht einen Badespaß auch ohne Heizung bereits ab April/Mai.
Zwei digitale gesteuerte Pumpen sorgen unter anderem bei minimalem Stromverbrauch für eine konstante Umwälzung des Poolwassers und damit für eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Filterorganismen.
Der Stromverbrauch eines Naturpool liegt bei durchschnittlich 500€ jährlich – den benötigten Strom produzieren viele Naturpoolkunden mittlerweile in großen Teilen nachhaltig über eigene Photovoltaikanlagen, so dass auch der Betrieb einer Wärmepumpe für eine angenehme Temperatur des Naturpoolwassers ohne Energieverschwendung möglich ist.
Eine große Wasserfläche im Garten hat einen positiven Effekt auf das Mikroklima. Gerade in den zunehmend heißen Sommern ist bereits ein Teich dazu geeignet, die Temperatur in der unmittelbaren Nähe um mind. 2 Grad zu senken.
In Verbindung mit üppigen Pflanzen, Bodendeckern gegen Erosion etc. und schattigen Plätzen können Sie, gut geplant, aktiv das Mikroklima Ihres Gartens positiv verändern und damit einen kleinen Einfluss auf den Klimawandel nehmen.
Auch für die eigene Gesundheit ist das Absenken der Temperatur in Nähe des Wassers und der Körpertemperatur durch ein Bad gerade während der aktuellen Hitzeperiode wohltuend.